Magische Seelenbilder

Seelenbilder sind magische Momente in der Malerei. Vor einigen Tagen ist dieses Mixmedia Bild entstanden und darüber möchte ich heute einige Gedanken teilen.

Seit einigen Monaten ist es ein widerkehrendes Ritual täglich zu meditieren und im Zustand der Ruhe eine Art Innenschau zu halten. Wer damit vertraut ist weiß, wie schwierig es ist sich zu fokusieren und als innerer Beobachter die Essenz des Geistes zu erforschen. Was spüre ich, wenn alle Sorgen, Gedanken und täglichen Erledigungen ausgeblendet werden? Die innere Leere als Raum und Gewahrsein für aufsteigende Bilder, Ideen, Traumreisen und mehr. In schwierigen Zeiten hat mir die Meditation immer geholfen mich zu erden, das Wesentliche zu erkennen und auch Entscheidungen zu treffen.

Neugier und Entdeckungsreisen der Seele

Was ist eigentlich hinter diesem Vorhang den wir Alltagswelt nennen? Einige sprechen davon das wir unser schöpferisches Potential brach liegen lassen, weil wir zu abgelenkt sind, spirituelle Momente aus dem Leben verdrängen und in bekannten Mustern und Überzeugungen gefangen sind. Wenn ich zurück blicke, dann haben mich Fragen der Seele schon immer interessiert. Ich las als junge Frau Bücher über Psychologie, wollte wissen was es mit Träumen auf sich hat. C.G. Jungs Ideen zum Kollektiven Bewußtsein haben mich begeistert. Als introviertierter Mensch, war ich warscheinlich etwas empfänglicher für Phänomene aus dem Inneren.

Träume als Spaziergänge in einer anderen Dimension

Während meiner Schulzeit war es angesagt, ein persönliches „Poesie-Album“ zu führen und Freunde, Lehrer, Bekannte zu bitten, dort einen Eintrag – eine Botschaft zu hinterlassen.

Bei manchen Einträgen hatte ich das Gefühl, der Schreiber möchte mir tatsächlich eine Lebensweisheit mit auf den Weg geben, die er für mich passend fand.

„Nicht träumen sollt ihr euer Leben, erleben sollt ihr was ihr träumt“ das schrieb ein Lehrer in mein Album. Es ist der einzige Spruch der mir stets im Gedächtnis geblieben ist und passte wie die Faust aufs Auge. Ich war eine verträumte Schülerin. Sich wegträumen hilft in einengenden Situationen, ist aber auch eine Art Lähmung und Blockade. Aber die Schulzeit endete, nun war ich frei, lernte erkennen wer ich war und was ich wollte. Fehlschläge waren lehrreich und haben rückblickend später zu besseren Entscheidungen geführt. Ich war bis Anfang vierzig immer noch verträumt, aber auch aktiv. Aus Erfahrung kann ich sagen, das meine Motivation, meine Wünsche, Absichten und Ziele mit dem nötigen Handlungswillen zur Wirklichkeit geworden sind. Viele Wege führen nach Rom und die Frage: „Was wäre wenn“… ich einen anderen Weg eingeschlagen hätte, den Job gekündigt … oder „Karriere“ gemacht hätte. Ich bereue fast nichts, aber mein Lebensweg geht weiter, und da ich heute Zeit habe, experimentiere ich stärker mit meinem schöpferischen Potential. Ich versuche neue Wege beim kreativen Malen zu gehen…und auch sonst. Es gibt also noch viel zu entdecken. Seit über zwanzig Jahren lebe ich stärker im Hier und Jetzt und weniger verträumt. Ich schätze den Augenblick viel mehr und lebe intensiver. Es gab weder einen großen Knall, noch dramatsiche Ereignisse, aber ich sehe eine Entwicklung und Veränderungen an mir.

Meditative Malerei vor und während der Malsitzung:

Während einer meditativen Sitzung habe ich einen Bildwunsch an die innere Malerin erteilt. Angeregt durch unseren Abendkurs sollte es ein Seelenbild werden und es fiel das Wort Seelenvogel. So ist in dieser Malsitzung ein intuitives Aquarell entstanden, das mit Ölpastel ausgearbeitet wurde. Die Energie der Bewegung hat besagte Flügel eines Vogel erkennen lassen und ein runder Farbkreis wurde zum Zentrum und Auge.

Die Frage wann ein gemaltes Bild gut, stimmig, schön ist und mir gefällt ist sehr persönlich. Welche Art Bilder will ich hervorbringen? Es geht nicht darum meinen Kunden zu gefallen, oder meiner Familie und Freunden. Das sind unterschiedliche Dinge. Ich bin glücklich wenn ein Bild zum „Vorschein“ kommt das meinem Wesen entspricht oder Seiten einer Welt zeigt, die ich mag. So interssieren mich auch Künstler die intuitiv malen – das sind dann die besagten Seelenbilder – manchmal finden sie einen Widerhall in anderen Menschen und manchmal nicht.