auch dieses Blumemotiv ist inspiriert vom phantastischen Aquarellkünstler H. Hofer. Mir gefällt die Art wie er Blumenbilder darstellt. Das Lockere von weich verlaufend bis hart abgegrenzt setzt einen tollen Blickfang und zeigt sein Können. Er verwendet Maskierflüssigkeit, auf die ich hier verzichten musste, aber die einzelne weiße Blüte ging auch so. Ich selber habe ein ähnliches Motiv vor zwei Jahren als Blütenstrauss gemalt, was zu meinen schönsten Blumenbilder gehört. Blumen und Knospen sind nur angedeutet und haben schöne Farblasuren, das hat was kreativ Ispirierendes. Insa hat heute ein Video veröffentlich zu Thema: die eigene Stimme im gemalten Bild. Es hat mir gefallen was sie dazu ausgeführt hat, überhaupt teile ich viele ihrer Erfahrungen und Gedanken. Was ist meine Stimme in den gemalten Aquarellen? Es ist nicht das Licht und auch nicht die abstrakte Version von Etwas. Insa beschrieb ihre Gedanken am Beispiel eines Meeresmotives. Bleibt die Frage was sagt meine innere Stimme in den gemalten Aquarellen? In diesem Blütenaquarell ist der gesteuerte Zufall von Farbverläufen und organischen Strukturen ein Thema. Pinseleffekte und Spuren die das Motiv erahnen lassen und der Phantasie Spielraum geben. Kontraste sind bewußt gesetzt, dabei ist es dann auch nicht ganz so Wesentlich, ob es mehr rot oder orange ist, was ich der weißen Blüte, dem Blickfang, entgegen setze. Filigranes zu kompakten Farbflecken von leuchtend zu gebrochenen Frabtönen, verschwommen bis scharf abgegrenzt. Ich werde versuchen stärker meine Intensionen zu beschreiben zu Motiven und Malweisen. Vielleicht lichtet sich der immer noch teilweise vorhandene Nebel dazu. Auch das Spannungsfeld zwischen geplantem Arbeiten, genaues Zeichnen und Üben – versus kreatives Loslassen und rauslassen von unbewußten Impulsen, Es ist genau so, wie Insa es beschreibt. Mal mehr das Eine und mal das Andere und Beides wird gebraucht. Das Blumenaquarell ist toll geworden, hier seht ihr es also. Ich habe die Angewohnheit meine gemalten Bilder immer gleich zu fotografieren, ehe die Lichtverhältnisse es nicht mehr erlauben. Zufrieden trank ich eine Tasse Kaffee, ließ alles stehen und liegen, weil ich Rückenschmerzen spürte und eine Pause brauchte. Ein heftiger Regenguß ließ meine Gedanken in den Garten wandern, wo die Erde alle Feuchtigkeit aufsaugt, Wurzeln und Blätter tränkt, Regentonnen überlaufen lässt und zum Träumen einlässt. Als ich hochschreckte und an mein gemaltes Blumenbild dachte, war es zu spät. Es lag auf dem Balkon. Mein Aquarell hat jetzt nicht mehr viel von dem, was dieses Foto zeigt, das ich kurz zuvor geschossen hatte. Wasserfarben waren gründlich verlaufen und das tolle Bild war hin. Mein Ärger hielt sich in Grenzen. Sicherlich ist es schade, vielleicht wäre es mein nächstes verkauftes Aquarell geworden, aber das Wissen das dieses Bild kein Zufall war und es wenn auch nie gleich, so doch ähnlich jederzeit neu gemalt werden kann, lässt mich ruhig sein. Der Regenguß hat ungeplant die Absprengtechnik angewandt und es sind die helleren Farbschichten noch erkennbar. Daraus lässt sich was machen, denke ich. Hier das vorher und nachher Aquarellbild.
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