um kurz nach 4 Uhr verließ ich meine Wohnung und mir war ein wenig bange, denn um halb elf ging die Fähre nach Helgoland und sie würde nicht auf mich warten. Zu so früher Stunde verträgt mein Magen weder Frühstück noch Kaffee und doch kaufte ich mir um fünf Uhr am Bahnhof Südkreuz einen Becher frisch Gebrühten. Er schmeckte ungewöhnlich gut und der ICE stand auch bereit. Läuft, dachte ich, als er pünkltlich den Bahnhof verließ. Ich klappte mein Skizzenheft auf und hier fand ich was ich daheim vergeblich gesucht hatte, eine herausgerissene Parfümwerbung mit meinem Lieblingsschauspieler. Als ich gerade den Stift startklar hatte, hielt der Zug umgeben von Dunkelheit und bewegte sich eine Ewigkeit nicht mehr. Ich zeichnete und verdrängte alle unguten Visionen von Verspätungen und ihren Folgen. Eine Signalstörung. Zufrieden nahm mein Portait Gestalt an und auch mein Zug setzte  seine Fahrt nach Hamburg fort. Noch war alles möglich. Mit ein paar Minuten Verspätung  stand ich am Gleis für den Anschluss nach Cuxhaven der merkwürdig leer war. Eine unverständliche Durchsage und unklare Anzeigen von Verspätungen – Gerüchte über Ausfall machten mich nervös. In solchen Momenten bleiben nur Minuten um Enscheidungen zu treffen. Ein junger Mann hatte gehört der Zug würde heute ab Harburg fahren…der Tipp eines Bahnangestellten sorgte dafür, das wir schnell zum Regio rannten der gleich darauf abfuhr. Erleichert doch noch den Cuxhavener Zug in Harburg zu besteigen besserte meine Laune. Die Vorstellung  eine sinnlose Nacht im Hotel zu verbringen war nicht verlockend. Kaum fuhr der Zug ab …noch war alles drin….hielt er bereits wieder. Die Durchsage ließ die Wut im Wagen wachsen.  Vor uns war ein Güterzug mit großen technischen Problemen liegen geblieben und verstopfte unser Gleis. Oh neee.  Es ging im Schneckentempo zurück und dann wieder weiter. Auch mein neuer Reisebegleiter vom Hamburger Bahnsteig wollte nach Helgoland. Wir redeten mit dem Zugpersonl baten um Telefonate mit der Fähre und natürlich sahen wir immer wieder auf die Uhr. Wir rannten zum Taxi und wie durch ein Wunder stand die „Funnygirl“ wartend am Kai um ihre letzten Gäste an Bord zu nehmen. Was für eine Aufregung. Ich war an Bord.